Im Norden Finnlands war es ungewöhnlich kalt und trocken, so dass mir beim Abschied bereits ganz herbstlich ums Herz wurde. Mit Strickzeug im Gepäck ging es wieder Richtung Süden.
In Helsinki waren wir für die Heimreise komplett. Zwei Mütter, drei Kinder - auf ins Abenteuer des "Thunbergischen" Reisens! Ob die Reise wohl genauso spannend würde wie die Hinfahrt?
Wohl kaum, dachten wir zu diesem Zeitpunkt....
Ein kleiner Spaziergang in Helsinki und Freude über Sonnenschein! Wir hatten schon fast vergessen, dass noch Sommer ist...
An Bord wurde es eine sehr schaukelige Nacht. Man muss es mögen.
Ich fand es wunderbar! Allerdings war es für das Vollmondsuchen auf Deck etwas zu windig...
Kleine Reisepause im wunderbar sonnigen Stockholm!
Und dann...
Leider kein direkter Zugverkehr mehr zwischen Stockholm und Kopenhagen...aber mal sehen, sagte die nette Bahnbeamtin...Aha! Per Bummelzug in einem schönen Bogen durch Südschweden, das ginge! Schnell in den Zug und alles weitere dort klären. " This will be an adventure, I guess…", sagte sie noch zum Abschied.
Gleise, Menschen, Umstiege...und draußen Wolken, Regen und schwedische Felder.
Irgendwie schön. Und wie es unterwegs oft ist, entsteht Bekanntschaft. Wie fein!
Der dänische Zug nach Hamburg hatte in dieser Nacht fünf Plätze frei..während wir in Malmö wunderbar willkommen mit vier Sternchen ( !) schliefen. Danke, liebe schwedische Bahn! Auch für das köstliche Frühstück in dieser südschwedischen Stadt.
Nichts desto trotz...Kopenhagen Hamburg stand ja gestern schon an...
Und wir kamen nach einigen Stunden Wartezeit am Kopenhagener Bahnhof
in den Genuss eines Schienenersatzverkehrsbusses.
Schöne dänische Landschaft zog an uns vorüber und durch unsere Gedanken.
Und dann noch ein kleiner Zug, der sogar auf der Fähre nach Puttgarden Platz fand!
Ein Fährenzug...
Hopp, zwischendurch noch einmal aufs Schiff!
Welch eine Extraüberraschung!
Was macht schon eine Verspätung , wenn man beim Bahnfahren für sein Geld immer soviel mehr bekommt? Mehr Abenteuer, mehr Zeit, mehr Sitzgelegenheit ( im besten Falle), mehr Kilometer und noch ein bisschen Meer.
Nun gut, der Rest der Reise ist schnell erzählt, denn von Hamburg bis in den Süden Deutschlands ist es ja nicht mehr weit. Der Zug war verspätet und eine weitere Extranacht in Hamburg winkte uns schon...aber auf Verspätung ist Verlass und so konnten wir gerade noch in den ebenso verspäteten ICE springen. Glück gehabt, denn es blieben etliche Gäste auf dem Gleis stehen...
So dauerte unsere Reise von Mittwoch 5 Uhr bis Samstag 0.44 Uhr und war kein bisschen langweilig.
Greta braucht etwas länger mit dem Boot nach Amerika....
Heimgekehrt bin ich für so Vieles dankbar:
für so wunderbare , geduldige Kinder, für meine gute Freundin, für so viel Hilfsbereitschaft und nette Kontakte, für das "Sehen-Können" wo wir sind, für das Gefühl von Weite und Entfernung, für meine jahrelange Meditationspraxis und das Vertrauen, dass alles gut wird. Dafür, dass es wunderbare Bücher gibt, die Menschen so vielseitig sind und die Sprachen so bunt.
Und irgendwie geht es immer weiter.
Jederzeit wieder!
Jetzt erst recht!