Samstag, 30. April 2016

Samstagsfreude : "Tauschsommer"




...oh wie fein! Ein kleines, feines, zitierendes Büchlein ist gekommen.
   So liebevoll gestaltet und sogar mit Leinen versehen.
   Danke, liebe Mirjam ! Ich bin sehr bezaubert und inspiriert.
   Und lustigerweise hat der Tausch bereits begonnen (*klick*)  - ganz ohne Sommer.



























Wochengeblicktes- Wochengefundenes- Wochenentzückendes









...Stadtkalligrafien, wie ich sie liebe.
...ein rotes Buch, welches das nächste sein möchte.
...in meiner Stadt öffneten sich die Höfe und luden zum Finden ein.
...dort Gefundenes, zum Ohrmuschel aufhübschen.
...(Und noch ein bisschen mehr in der Tasche nach Hause Getragenes"...)
...Fingerspitzen-Bunt-Gerolltes.
...ein rätselhafter Automat.
...Plutimikation.



Dienstag, 26. April 2016

Der Brunnen, der am Abend raunt


Die mir wohl liebste Märchenerzählerin und ein altes Buch, das zerfällt, weil so oft schon gelesen.
Darin auch: Mio mein Mio, das mich, mit der Stimme meiner Mutter durch eine fiebernde Nacht trug.
Die Melodie Astrid Lindgrens ist für mich unersetzlich. Beim Lesen und auch schon beim Vorgelesen-bekommen hörte und höre ich sie oft selbst erzählen, in ihrem schwedischen Singsang. In einer Fröhlichkeit, die alles miteinschließt, auch den Kummer des Lebens...
Die Erzählungen des entschwundenen Landes, die ich so gut nachempfinden kann. Und ein Brunnen, der jeden Abend raunt- wenn man ihn besucht.

" Etwas Graues, Wunderliches und Altes lag über dem Haus und über den Bäumen, aber vor allem lag es über dem Brunnen, auf dessen Rand wir erwartungsvoll im Kreise saßen.
`Seid ganz leise`, flüsterte Jiri, obwohl wir schon eine Weile überhaupt nichts gesagt hatten. Und weiter saßen wir still, und es wurde noch etwas dunkler und grauer zwischen den Bäumen, und ich vernahm keinen Laut mehr in diesem völligen Schweigen. Aber dann, dann hörte ich etwas. Ja, ich hörte etwas. Ich hörte, wie es unten im Brunnen zu raunen begann. Tief, tief dort unten begann es zu flüstern und zu murmeln. Es war eine wundersame Stimme, und sie glich keiner anderen Stimme.
Und die Stimme raunte Märchen, Märchen, die keinem anderen Märchen glichen und die noch schöner waren als alle Märchen, die ich kannte.
(...)
`Was ist das nur für ein wunderlicher Brunnen?´fragte ich Jiri leise.
´Ein Brunnen voll von Märchen und Liedern. Das ist alles, was ich weiß´sagte Jiri. ´Ein Brunnen, voll von Märchen und Liedern, die vor langer Zeit einmal in der Welt waren und die längst vergessen sind. Und nur dieser Brunnen, der am Abend raunt, er kennt sie noch alle.´ "

( Astrid Lindgren, Märchen, Oetinger Verlag 1978, S. 150 )

...passend zum Monatsmotto April 

Montag, 25. April 2016

Teppichspiegelungsportrait

 
... und die Überlegung welcher davon zum Fliegen geeignet wäre....
    ( anstelle des Vortäuschens ausgeprägter O-Beine...)

    Ihr seht, die Erforschung meines Monatsmottos zieht sich konstant und rotfädig durch meinen Alltag.

Sonntag, 24. April 2016

Gelesen und gefunden bei Rax Rinnekangas


(...) Dann zogen sie einen großen, alten Koffer unter dem Bett hervor.
Er war sehr schwer, denn er war mit glatten Steinen unterschiedlicher Größe und Farbe gefüllt. Still reihte Sonja die Steine auf dem Teppich auf und erklärte dann laut:
"Das sind menschliche Seelen." Und Leo fuhr fort, wobei er mich beobachtete: " Genau. Die Menschen werden aus Steinen geboren. Das weißt du doch." Zur Bekräftigung ihrer Worte erzählten sie einstimmig eine lange Geschichte von der Prähistorie der Steine, vom Feuer, das sie geformt hat, und was für magische Urwaffen die Steinäxte gewesen waren, und wie man die Opfer der Äxte mit Steinen bedeckt hat, unter der sie in ihre ursprüngliche Gestalt als Steine zurückkehrten.
(...) " Stell dir vor, Lauri, wir können am Flussufer und im Wald so viele besondere Steine sammeln wie wir wollen!" Und Leo ergänzte: "Ja stell dir vor!Und alle sind sie uralte menschliche Seelen."

( Rax Rinnekangas, Der Mond flieht,  Graf-Verlag, München 2014, S.33 ff)

Ein Buch, das vom magischen Welterklären in eine Tabulosigkeit führt und mit großer Trauer endet.
Im Bezug auf mein Monatsmotto April habe ich mich mit der Magie und Ansteckungskraft des Geschichtenerzählens beschäftigt.
Damit, dass Geschichten nicht nur die erlebte Welt spiegeln, sondern auch radikale Gegenentwürfe bilden können.
Auch, dass Geschichten in den Bann ziehen und Handlungen beeinflussen.

" Die Hopi-Indianer sagen, dass es genügt, einen Stein in einem Flussbett zu berühren, damit das ganze Leben des Flusses verändert wird."   ( "Die Brandungswelle" von Claudie Gallay, btb 2011, S.552)
 
In der therapeutischen Arbeit kann ich dies positiv nutzen. In "Der Mond flieht" endet die Magie tragisch.



Mittwoch, 20. April 2016

Heute...



















































... wird ein großer Fan der Roten von einem kleinen Fan ( einer anderen Mannschaft jedoch) mit seinem
    Lieblingsspieler beschenkt...

Montag, 18. April 2016

Wir lesen...Joseph Beuys





 ...und lernen auch bei Beuys viel über Märchen, über archaischen Ausdruck, über Kommunikation.
 Führen Fachgespräche.
Ob man die Tataren- Geschichte glauben kann oder nicht. Ob es letztendlich egal ist, ob sie stimmt oder    nicht.( "Aber natürlich und ganz bestimmt stimmt die Geschichte, Mama!")  Und überlegen worum es denn eigentlich in Mythen geht. In Heldensagen.
Ein Meister des Ursprünglichen ist er in jedem Fall, der Herr Beuys...
Mein Sohn erkundet seine Kunst. So sehr, dass er zuletzt einen Ausstellungsrundgang verdoppelte. Hasengrab, Emaillewanne mit Pflastern, Fettecke und Feldbetten. Die Schlitten ebenso. So viel Verwunderliches ...noch mal!

Was kann ich bei Beuys für mein Monatsmotto lernen ?
Da tauche ich noch.

Ja und dann bleibt noch die große Frage, wer da seinen Hut an der Bushaltestelle verabschiedet, vergessen oder verlassen hat....

( Comic- Biographie, Joseph Beuys/ der lächelnde Schamane, 2004 und "Zeige deine Wunde" von R. Sünner,    
   Europaverlagberlin 2015 )


Samstag, 16. April 2016

Die Legende vom "Boochsteen"


In Ulla Hahns autobiografischem Roman " Das verborgene Wort" geht die 5 jährige Hildegard ( es ist das Jahr 1950) mit ihrem Großvater und ihrem kleinen Bruder am Rhein spazieren. Sie liebt diese Ausflüge mit dem Großvater, lauscht dem unterschiedlichen Rauschen der Bäume, lernt Steine flitschen, erweckt Kiesel zu Zwergen, Kaisern,Feen und anderen Gestalten, spielt auf Schilfrohrflöten und lauscht Großvaters Ziehharmonika.
Ein Großvater, der dort am Rhein die wunderbarsten Geschichten zu erzählen vermag.

Eines Ausfluges findet Hildegard einen Stein:  
"durch sein unscheinbares, stumpfes Grau schlängelten sich feine, weiße Linien, immer wieder unterbrochen, ineinander verschlungen, sich kreuzend: der Stein war beschrieben!".
Sie zeigt also diesen Stein dem Großvater ( "Do has de dir wat janz Besonderes usjesöökt. Dat is ene Boochsteen." Ein Buchstein.) und dieser erzählt ihr dann folgende Geschichte:

"Es gab einmal, erklärte der Großvater, einen Stein, der alles verwandelt. Er leuchtete im Dunkeln und im Hellen. Als er aber vom Himmel auf die Erde gefallen sei, vor vielen Millionen Jahren, gleich nachdem Gott Himmel und Erde erschaffen habe, seien tausend und abertausend Steinchen abgesplittert und hätten sich über unsere Welt verstreut. Sie alle enthielten nun winzige Bruchteile dieses Himmelssteins. Dies seien die Buchsteine, de Boochsteen."

Ab diesem Tag beginnt die kleine Hildegard mit dem "lesen" und erzählt ihrem Bruder was auf den Steinen, die sie finden, geschrieben steht.

Diesen Dosenstein habe ich bereits vor längerer Zeit gestaltet. 
Er passt, wie ich finde, sehr schön zu meinem Monatsmotto

(Ulla Hahn, Das verborgene Wort, dtv München 2003, S. 12 ff ) 


 

Ausgeflogen...













































































...auf Schienen in eine andere Stadt.
   Keine Worte gesucht und feine Sätze gefunden...
   

Donnerstag, 14. April 2016

Wenn die Bäume Popcorn tragen....





























... und Mond und Blick sich in den Ästen verfangen.
                                                                               
*klick*

Mittwoch, 13. April 2016

12 von 12 im April

Ein 12 von 12 der "kleinen Momente drumherum". Um meine Arbeit herum, die mir professionelle Verschwiegenheit auferlegt, wurden Unscheinbarkeiten abgelichtet.
Auf dem Weg hin und zurück.
Mit Regen beginnend und sonnig endend.
Und einige Momente, die das Fotografieren nicht brauchten, die habe ich gemalt....

12 von 12 bei anderen findet ihr hier: *klick*

 ...mit Regengeprassel aufzuwachen war schön! Aufstehen müssen nicht so sehr....


























...Schulweg-Gespräche unter Schirmen still lauschend begleitet....


























...huch! Da ist ja noch unser Ball!....mitgenommen....


























...April...


























...die kollegiale Frage nach der Yoga-Krähe...ausgerechnet nach dem Mittagsessen...aber dennoch!


























...Heimweg-Entdeckungen....


























... oje...


























... ein Stern...

























...Abendquatsch...


























...juchuu! Die Büchergilde ist da!...


























...seit gestern gefreut über eine alte französische Dose für mein fortwährendes Projekt "Die Dosen der vergessenen Geheimnisse". Gefreut und gemalt!...


























...und nun Gute Nacht, denn es ist schon der 13. April...