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Dienstag, 5. Juli 2022

Gelesen und gefunden bei Amor Towles


 

 Aber was selten erwähnt wird, ist die Tatsache, dass das Leben ebenso hinterhältig wie der Tod ist. Auch das Leben kann im Kapuzenmantel umhergehen. Es kann genauso in die Stadt kommen,sich in einer Gasse herumtreiben oder im Hinterzimmer eines Winterhauses lauern.

( Amor Towles, "Ein Gentleman in Moskau", S.332, Ullstein 2018)

Sonntag, 28. März 2021

Gelesen und gefunden bei Iris Wolff

 


Es gab eine Zeit, die vorwärts eilte, und eine Zeit, die rückwärts lief. Eine Zeit, die im Kreis ging, und eine, die sich nicht bewegte, nie mehr war als ein einziger Augenblick.

( Iris Wolff, Die Unschärfe der Welt; S. 41; Klett- Cotta Verlag , Stuttgart 2020)

Mittwoch, 15. Juli 2020

Gelesen und Gefunden bei Daniela Krien



























Liebe ist kein Gefühl.
Liebe ist keine Romantik.
Liebe ist eine Tat.
Man muss die Liebe vom Ernstfall aus betrachten. 

( Daniela Krien, Die Liebe im Ernstfall, Edition Büchergilde, S. 144)




























Mittwoch, 5. Februar 2020

Gelesen und gefunden bei Isabel Allende



























" Wer hat gesagt, daß ich glücklich sein will, Severo? Das ist gewiß das letzte Adjektiv, um die Zukunft zu beschreiben, die ich mir wünsche. Das Leben, das ich für mich will, soll interessant sein, abenteuerlich, andersartig, leidenschaftlich. Kurz, alles andere eher als glücklich."

( Isabel Allende, Porträt in Sepia, S. 195 ff., Suhrkamp Frankfurt a. M. 2016 )

Donnerstag, 8. August 2019

Gelesen und Gefunden bei Markus Zusak



" Die Menschen beachten die Farben eines Tages lediglich an seinem Anfang und an seinem Ende. Dabei wandert ein Tag durch eine Vielzahl von Farbtönen und Schattierungen, und zwar in jedem Augenblick. Eine einzige Stunde kann aus Tausenden von unterschiedlichen Farben bestehen.
Wachsgelb, regenbesprühtes Blau. Schlammige Dunkelheit."

( Markus Zusak, Die Bücherdiebin, Blanvalet, München 2009, S. 11)



So sammelte ich Farbtöne, an diesem finnischen Augusttag im Jahre 2019.

Und bin so sehr berührt von diesem Buch. Es brauchte einige Pausen, bis ich weiterlesen konnte, so nachdrücklich hat mich die Geschichte in meiner Seele gefärbt. Mit einer Palette von Farben:von einem schaudrigen Dunkel über ein wutglimmendes Rot bis hin zu einer mintgrünen, kleinblassen Hoffnung, tränenblau getunkt...mochte es doch wenigstens einen kleinen, guten Ausgang geben, bei all den Versuchen, das Beste aus dem Leid zu machen, so wagte ich kaum zu hoffen...und lesend sank ich mit Max und Liesel erleichtert zu Boden.
Dieses Leben. diese Farben...

Mein heutiger Tag schien sich in Rot und Gelb zu wiegen...










Das inspirierende Zitat ist mir bereits vor der Lektüre in Mirjams Kleinod begegnet. 




Dienstag, 25. Juni 2019

Gelesen und Gefunden bei Karin Kalisa



"Ihre Wege kreuzten einander an einem Punkt mehr oder minder kurz nach der Mitte des Lebens; gerade dort, wo das Leben begann, etwas weniger von ihnen zu fordern, und sie spürten, dass es gar nicht so falsch wäre, den Spieß noch einmal umzudrehen und selbst ein paar kleine Forderungen zu stellen."

( Karin Kalisa, Sungs Laden, Droemer Verlag 2017, S. 86)

Dienstag, 11. Juni 2019

Gelesen und gefunden bei David Foenkinos



"Il y a des gens formidables
qu´on rencontre au mauvais moment.
Et il y a des gens qui sont formidables
parce qu´on les rencontre au bon moment."

( David Foenkinos, La délicatesse, Éditions Gallimard 2009, page 88)




Sonntag, 28. April 2019

Gelesen und Gefunden bei Christine Nöstlinger ( und gesehen in Berlin)



" So ging das zwei Wochen. Dann erwachte der Jim eines Morgens und gähnte und hielt sich beim Gähnen die Hand vor den Mund und spürte, dass da  etwas über seine Lippen hing.
Er sprang aus dem Bett und lief zum Spiegel. Aus seinen Ohren, aus seiner Nase und aus seinem Mund blitzte es grasgrün. Kleine Blätter waren das!
Die Mutter holte wieder den Arzt. Der Arzt zupfte an Jims Blättern herum, kratzte sich die Glatze und sprach: " Das ist ja eher ein Fall für den Gärtner!" So rief die Mutter nach einem Gärtner. Der kam und riss ein Blatt aus Jims rechtem Nasenloch und sprach: " Klarer Fall! Da treibt eine Bohne aus. Das muss eine wunderschöne Bohne gewesen sein!"

( Christine Nöstlinger, Der Bohnen-Jim, aus : Eines Tages- Geschichten von Überallher, Gulliver Verlag, S. 61)






Sonntag, 10. März 2019

Gefunden und gelesen bei Isabel Allende

"Wenn man einen Gegenstand oder Körper wirklich aufmerksam beobachtet, verwandelt er sich in etwas Niegesehenes, Wunderbares. Die Kamera kann Geheimnisse enthüllen, die das nackte Auge oder der Verstand nicht erfassen, alles verschwindet außer dem, auf was das Bild ausgerichtet ist."

( Isabel Allende, Portrait in Sepia, Suhrkamp Frankfurt am Main 2016, S.188)

Es war wolkig in Berlin.


Montag, 14. Januar 2019

Gelesen und gefunden bei Carol Rifka Brunt


" Ich mag Schneetage. 
Vor allem, wenn schon jede Menge Schnee liegt 
und man rausgehen und zwei, drei Schritte über dem Gras schweben 
und so tun kann, als befände man sich in einem Wolkenhimmel."

( Sag den Wölfen, Ich bin zu Hause; Carol Rifka Brunt, Eisele Verlag München 2018, S.51)




Donnerstag, 27. Dezember 2018

Dezemberfreude (2) - Weltverschönerung bei Margrit Irgang




























" Am Nachmittag ging sie die Welt verschönern. Sie machte das zwei- dreimal im Jahr. Das letzte Mal war sie in den Osterferien unterwegs gewesen, damals mit Sonnenblumenkernen. Sie hatte den Nachbarn die Kerne in die Gärten gesteckt, immer dort, wo der Garten seine hässlichste Ecke hatte, neben dem Komposthaufen oder hinter dem Schuppen. Dort waren die Kerne in Ruhe aufgegangen, und als die Gartenbesitzer merkten, dass in ihren Gärten etwas heranwuchs, das sie nicht gepflanzt hatten, war es zu spät: Die Kerne waren bereits zu kräftigen goldenen Sonnenblumen geworden, und die Gartenbesitzer standen und staunten."

( Margrit Irgang, Die erste und einzige Geschichte vom Gedankenland, Oetinger 1994, S.37)

Liebsten Dank an Margrit für dieses wunderbare Buch!
Mir geht das Weltverschönerungsherz beim Lesen auf , warten auch hier all die Akeleien und heimlichen Blumenzwiebeln, genauso wie die Stockrosen der letzten zwei Jahre auf das Erblühen.
Ein wenig dauert es noch...bis dahin wird gelesen und geträumt.

Samstag, 10. November 2018

Gelesen und gefunden bei Marianne Fredriksson



"Sie dachte zurück an die ersten Blumen, die sie beide bei der Wanderung vor langer Zeit hier oben gesehen hatten. Nie wieder hatten sie das ganze Wesen einer Blüte in dieser Weise wahrgenommen. Eine Ahnung des Wunders erlebt sie auch heute noch zuweilen, wenn sie auf den Wiesen draußen eine neue Pflanze entdeckt, sich über sie beugt, sie mit den Händen umfasst, betrachtet und sie nach dem Namen befragt."

( "Eva"von Marianne Fradriksson, Fischer Frankfurt am Main 2001, S.156)


Dienstag, 6. November 2018

Sommersteine und Sommererlesenes


" All diese alten Edelsteine sind Geschichtensammler. Das kleine Stück Fels, das dich so interessiert, könnte gesehen haben, wie Alarich Rom geplündert hat. Vielleicht hat er auch für die Augen von Pharaonen geglitzert. Skynthische Königinnen können Nächte mit ihm durchgetanzt haben. Womöglich sind Kriege um ihn geführt worden."

( Anthony Doerr, "Alles Licht, das wir nicht sehen", btb München 2016, S.63)

Was sie wohl alles "gesehen" haben, diese unsere Sommerkieselsteine?

Sonntag, 11. Februar 2018

Gelesen und gefunden: Claudie Gallay



Am nächsten Tag gehe ich den ganzen Weg zurück, vom Campo Santi Giovanni e Paolo zum Campo Santa Maria Formosa. Ich finde den Durchgang wieder, die Jungfrau mit dem Bettler.
Der Mann ist nicht mehr da. Nur seine Tüte und der alte Karton, auf dem er saß.
Ich schreibe ins Heft: " Jungfrau mit Bettler, Durchgang Campo Formosa." Ich zeichne sie, ein paar Bleistiftstriche. Ich zeichne auch die Mauer, die Blumen. Neben die Blumen schreibe ich "4 Blumen" und in Klammern "sie sind aus Plastik". Ich mache ein Kreuz auf dem Plan.
Jetzt habe ich Worte und Farben in meinem Heft.

( Claudie Gallay, Venedig im Winter, btb 2014, S.174)



Samstag, 30. September 2017

Gewohnheitsveränderungskurs III


Ich möchte das Rauschende, Volle, Erregende der Farbe geben, das Mächtige.

Paula Moderson-Becker




So ringe, tanze und kämpfe ich derzeit mit den Farben. 
Gelegentlich reizüberflutet von ihrer Fülle und Dichte. 
Mit gewisser Anarchie. 
Auf dem Weg... 

Samstag, 16. September 2017

Gelesen und Gefunden bei Milena Busquets


"Jeder von uns sieht etwas anderes, jeder von uns sieht immer dasselbe, und was wir sehen, sagt alles über uns.Und instinktiv lieben wir diejenigen, die dasselbe sehen wie wir, und wir erkennen sie sofort.
Stell einen Mann irgendwo auf die Straße und frag ihn:"Was siehst du?"
Und in seiner Antwort wird alles enthalten sein wie in einem Märchen."
( Milena Busquets, Auch das wird vergehen, Suhrkamp 2017, S.48)


Donnerstag, 10. August 2017

Gelesen und gefunden: Rumi




























 ....sommerträge, müßig, verschlafen, gemütlichkeitskreativ....und so internetsparsam....
grüße ich Euch.
Mit diesen wunderschönen, geliehenen,Worten.
Die Stadt bekleben will ich damit, denn Manches gehört unbedingt in die Welt getragen!


Samstag, 13. Mai 2017

Die Sache mit dem Bücherregal




Annette hatte mich hier im Verdacht eine Lifestyle-Bloggerin zu sein, als ich schrieb, dass es in unserem Wohnzimmer ein Regal mit umgedrehten Büchern gibt.
Man könnte auch denken ich bin eine große Freundin von absoluter Ordnung und weißer Einrichtung.
An der Ordnung wird noch gearbeitet, absolut wird sie nie sein. Strahlend weiße Interieurs blenden meine Augen und machen mich nervös.
Der wahre Grund für dieses bei Besuchern immer wieder Irritation hervorrufende Arrangement der Bücher ist, dass ich festgestellt habe, dass mich meine Bücher permanent erinnern und zum lesen aufrufen. Zum nochmal lesen, zum überhaupt lesen, zum Zitate wiederentdecken, und, und und...
Hätte ich ein zweites Leben, würde ich es ganz und gar meinen Büchern widmen.
Da Zeit jedoch ein kostbares Gut und in einem kreativen Leben ohnehin oft ein im Flow dahinfließendes Phänomen ist, musste eine Lösung her die den kreativen, mitunter reizüberfluteten  Geist beruhigt.
So wie man das geliebte Kind ins Bett bringt und danach eine wunderbare Stille einkehrt,
so kehrte auch im Bücherregal Ruhe ein.




Über Zen und die Kunst Ordnung zu schaffen könnt ihr dieses Feature von der wunderbaren 

...und außerhalb der Ordnung gibt es hier noch ganz andere Bücherregale....
Denn Bücher wollen doch auch, dass man mit ihnen lebt...

Kennt ihr diese Seite über das Leben inmitten und mit Büchern? Ich mag sie sehr.


























Many visitors are surprised by my bookshelf- arrangement. So I am often asked why I look at inverted books.
And then Annette started a funny lifestyle-blog discussion about this manor of book presentation. 
No, I´m not into the fancy kind of lifestyle everything- is -clear-and-white-and - overlighted.
The reason is more that I have plenty of books and do not have a second life just to spent with them.
My creative spirit had to find a solution against the appellative distraction calling out of my shelf.
So I turned them. Many years ago. 

Not all of them, as you can  see on the last picture....

Donnerstag, 27. April 2017

Streifzüge und Entdeckungen...



.... in karelischen Wäldern.
Da erlaubte ich mir ein paar Augenblicke....


























Running through south-carelian forests I could not resist to have a closer look....




























" Manchmal knarrte sie über die Veranda, um etwas zu holen, das sie vergessen hatte, dann öffnete sie die Tür einen Spaltbreit, legte den Finger an die Lippen und flüsterte: " Schlaft ruhig weiter! Pssst- pssst! Ihr braucht Euch gar nicht um mich kümmern!" Und dann lächelte sie geheimnisvoll und traurig."

( Tove Jansson, Die Tochter des Bildhauers)

Donnerstag, 30. März 2017

Gelesen und Gefunden bei Marjaleena Lembcke


























"Ich denke. Ich denke darüber nach, was es ist, was die Vögel machen. Die Luft ist nichts und sie schieben einfach nichts mit den Flügeln zur Seite und bleiben in der Luft.
Deswegen sind sie fröhlich."

( Marjaleena Lembcke, Als die Steine noch Vögel waren; SZ Junge Bibliothek, S.20 )

Gestriger Entenflug und heute ein Buch, das ich liebe,  wenngleich ich es noch nicht ausgelesen habe...